Mit dem Garmin Alpha LTE hat der Hersteller ein Premium-Ortungssystem für Hunde auf den Markt gebracht, das sich gezielt an professionelle Nutzer wie Jägerinnen, Jäger und Rettungshundeteams richtet. Das Gerät kombiniert GPS-, LTE- und VHF-Technologie und bietet damit eine Vielseitigkeit, die im Vergleich zu herkömmlichen GPS-Trackern weit über den Standard hinausgeht. Insbesondere die Unterstützung von VHF-Funk hebt das Alpha LTE von der Masse ab: Während GPS- und LTE-Tracking auf eine stabile Mobilfunkverbindung angewiesen sind, ermöglicht VHF eine netzunabhängige Ortung – ein entscheidender Vorteil in abgelegenen Gebieten ohne Netzabdeckung.
Das Alpha LTE misst rund 70 × 35,8 × 30,7 mm und wiegt ohne Halsband ca. 50,8 g. Es ist wasserdicht bis zu 10 Meter (1 ATM) und bietet durch die Unterstützung von Multi-GNSS (GPS, GLONASS, Galileo) eine präzise Ortung. Die Konnektivität erfolgt über LTE (Europaabdeckung, integrierte eSIM, Abo erforderlich), Bluetooth LE und ANT+, die Steuerung läuft über die Garmin Alpha App. VHF-Funk wird unterstützt, war im Test jedoch nicht aktiv nutzbar, da kein kompatibles Funkhalsband zur Verfügung stand.
Die Akkulaufzeit ist stark abhängig vom Nutzungsszenario: Bei 10-sekündiger Positionsaktualisierung im LTE-Betrieb hält das Gerät etwa 11 Stunden durch. Im dynamischen Modus sind etwa 18 Stunden möglich, im stromsparenden 2-Minuten-Modus sogar bis zu 45 Stunden. Ein Rettungsmodus und Ruhezustand helfen zusätzlich beim Energiesparen in kritischen Situationen.
Im LTE-Testbetrieb zeigte das Alpha LTE eine hohe Ortungsgenauigkeit dank GNSS-Unterstützung und punktete mit einer benutzerfreundlichen Livekarte in der Garmin Alpha App. Die Position des Hundes kann live verfolgt werden, ein Navigationspfeil und Entfernungsanzeige erleichtern das Wiederfinden. Besonders hervorzuheben sind die integrierten Garmin-Karten für europäische Länder, die detailreiche Darstellungen von Jagdgebieten und Waldlandschaften bieten – ein echter Mehrwert für den jagdlichen Einsatz.
Wegpunkte, Routen und Tracks lassen sich ebenfalls speichern, was eine umfassende Einsatzplanung und -analyse erlaubt. Akustische Signale und LED-Anzeigen unterstützen zusätzlich bei der Ortung. Allerdings zeigt sich hier eine Schwäche: Der Gerätezustand ist nicht immer klar erkennbar, da die LEDs sich teils unvorhersehbar verhalten – auch nach vermeintlichem Ausschalten leuchten sie gelegentlich wieder auf.
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Die Garmin Alpha App ermöglicht die Konfiguration aller relevanten Einstellungen – von Ortungsintervallen über LED-Steuerung bis hin zur Aktivierung von Spezialmodi. Allerdings ist die Benutzeroberfläche anfangs etwas unübersichtlich und erfordert Einarbeitung. Nach kurzer Nutzungsdauer erschließen sich die Funktionen jedoch gut.

Trotz der hohen technischen Ausstattung gibt es auch einige Kritikpunkte. Zum einen ist das Gerät nicht mit handelsüblichen Hundehalsbändern kompatibel – ein spezielles Garmin-Halsband muss separat erworben werden, was die ohnehin hohen Anschaffungskosten weiter steigert. Auch die lange Ladezeit von rund fünf Stunden schränkt die Einsatzflexibilität ein.
Ein besonders großer Wermutstropfen im Test war die fehlende Möglichkeit, den VHF-Betrieb zu evaluieren. Da Garmin kein kompatibles Halsband zur Verfügung stellte, beschränkte sich der Test auf die LTE-Funktionalität. Gerade diese VHF-Kopplung wäre jedoch der große Vorteil des Geräts – inklusive der Möglichkeit, automatisch zwischen LTE- und VHF-Ortung zu wechseln, um auch in Funklöchern nahtlos weiter zu tracken.
Mit einem Preis von rund 300 Euro (ohne Halsband) liegt das Alpha LTE deutlich über dem Durchschnitt herkömmlicher GPS-Tracker. Hinzu kommt ein monatliches LTE-Abo für 5,99 Euro – im Vergleich zu anderen Anbietern relativ günstig, aber dennoch ein dauerhafter Kostenfaktor. Für den privaten Gebrauch ist das Preis-Leistungs-Verhältnis schwer zu rechtfertigen, da viele Funktionen im Alltag überdimensioniert sind oder ohne das vollständige Garmin-Ökosystem gar nicht nutzbar sind.
Das Garmin Alpha LTE ist ein technologisch ausgereifter GPS-Tracker mit beeindruckender Vielseitigkeit. Im LTE-Betrieb überzeugt er durch präzise Ortung, robuste Verarbeitung und umfangreiche Kartendaten. Die VHF-Unterstützung stellt ein echtes Alleinstellungsmerkmal dar – allerdings nur dann, wenn auch ein kompatibles Halsband zur Verfügung steht.
Für professionelle Anwender wie Jäger oder Rettungshundeteams, die bereits im Garmin-Ökosystem arbeiten, ist das Alpha LTE ein hochfunktionales Werkzeug. Für den normalen Hundehalter sind Preis, Bedienung und Ausstattungsumfang jedoch zu hoch angesetzt. Insgesamt ist der Alpha LTE ein Spezialist für den professionellen Einsatz, der sein volles Potenzial erst im Zusammenspiel mit den passenden Komponenten entfaltet.
Finger weg vom JIARUI SmartTag Hundehalsband – eine teure Mogelpackung
Ein entlaufener Hund ist der Albtraum jedes Tierhalters. In solchen Momenten zählt jede Minute – und ein zuverlässiger Tracker kann über Glück oder Tragödie entscheiden. Wer deshalb zum vermeintlich cleveren JIARUI SmartTag Hundehalsband greift, erlebt im Ernstfall eine böse Überraschung: Denn dieses Gerät ist praktisch nutzlos, sobald der Hund wirklich weg ist.
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Versprochen wird viel – geliefert wird wenig
Auf den ersten Blick klingt das Angebot verlockend: ein robustes, wasserdichtes Halsband mit integriertem Tracker, das ganz ohne monatliche Gebühren auskommt. Das System nutzt Apples „Wo ist?“-Netzwerk – klingt modern, ist aber in Wirklichkeit ein Trugschluss. Denn der angebliche GPS-Tracker funktioniert nur, wenn sich ein Apple-Gerät mit aktivem Internet in der Nähe des Halsbands befindet. Heißt: Entweder ist Ihr eigenes iPhone direkt daneben – oder irgendein Fremder mit Apple-Gerät läuft zufällig vorbei. Was bringt das in der Realität? Genau: gar nichts.
Im Ernstfall ein Totalausfall
Sobald der Hund das Grundstück verlässt und nicht mehr in Bluetooth-Reichweite ist, wird es still auf der Karte. Das angebliche „Tracking“ zeigt nur noch die letzte Position an – und bleibt dort stehen, bis irgendwann zufällig ein Apple-Gerät vorbeikommt. Wer in der Stadt wohnt, hat eventuell Glück. Wer aber auf dem Land lebt oder mit dem Hund wandern geht, sollte sich keine Illusionen machen: Der Tracker liefert einfach keine aktuellen Daten. In unserem Testfall war der Hund mit meiner Partnerin im Wald Gassi (ohne Handy) – und die App zeigte nur einen Punkt am Startpunkt. Keine Aktualisierung, keine Spur. Wer in dieser Situation nicht selbst loszieht, bleibt im Dunkeln. Genau dann, wenn es darauf ankommt, versagt das System komplett.

Wenig Technik, viel heiße Luft
Der mitgelieferte SmartTag ist kein vollwertiger GPS-Sender, sondern lediglich ein Bluetooth-Signalgeber. Ultra-Breitband (UWB) für präzise Ortung fehlt ebenso wie jegliche Form von Mobilfunk-Anbindung. Die „Ortung“ besteht also nur aus einem Piepston, wenn man in direkter Nähe ist – bestenfalls sinnvoll, wenn der Hund sich hinter dem Sofa versteckt hat, aber völlig nutzlos, wenn er weggelaufen ist.
Fazit: Spart euch das Geld
Das JIARUI SmartTag Hundehalsband sieht vielleicht nett aus und ist ordentlich verarbeitet. Aber es verspricht Sicherheit, die es nicht liefern kann. Für einen entlaufenen Hund bietet es keinerlei zuverlässige Hilfe – es ist im entscheidenden Moment so hilfreich wie ein verlorenes Halsband. Wer wirklich für den Ernstfall vorsorgen will, kommt an einem echten GPS-Tracker mit Live-Ortung und Mobilfunk nicht vorbei. Die paar Euro „Ersparnis“ bei diesem Halsband sind rausgeschmissenes Geld – und im schlimmsten Fall ein sehr teurer Fehler.