Bushcraft – dieser Begriff steht für die uralte Kunst, in und mit der Natur zu leben. Er beschreibt nicht nur das reine Überleben in der Wildnis, sondern vor allem den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen, das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Fähigkeit, sich auch ohne moderne Hilfsmittel zurechtzufinden. In den vergangenen Jahren hat Bushcraft einen regelrechten Boom erlebt: Immer mehr Menschen sehnen sich nach ursprünglichen Erfahrungen, einem Ausgleich zum hektischen Alltag und nach dem Wissen, wie man im Notfall ohne Technik und Komfort bestehen kann.
Einer der bekanntesten Vertreter dieser Bewegung ist der US-Amerikaner Dave Canterbury. Als erfahrener Outdoor-Trainer, Survival-Experte und Autor hat er sein Wissen systematisch in einer mehrbändigen Buchreihe aufbereitet. Diese Reihe gilt heute international als eine der umfassendsten und am weitesten verbreiteten Grundlagen für Bushcraft und Survival. Sie besteht aus insgesamt vier Bänden, die Schritt für Schritt zentrale Fertigkeiten und Themenbereiche behandeln:
Bushcraft 101 – Überleben in der Wildnis
Der ultimative Praxisführer: Grundlagen, Ausrüstung und erste Techniken.
Advanced Bushcraft
Vertiefung des Basiswissens und anspruchsvollere Fertigkeiten.
Bushcraft – Jagen, Sammeln, Kochen
Der Schwerpunkt liegt auf Nahrungssuche, Jagdmethoden und Zubereitung.
Bushcraft – Erste Hilfe
Medizinische Selbstversorgung und Notfallmanagement in der Natur.
Die Bücher sind so konzipiert, dass sie aufeinander aufbauen. Während Bushcraft 101 vor allem als Einstiegswerk dient und einen thematischen Überblick liefert, gehen die Folgebände tiefer ins Detail und erweitern das Wissen um konkrete Fertigkeiten. Damit richtet sich die Reihe sowohl an Anfänger, die erste Schritte ins Thema machen wollen, als auch an Fortgeschrittene, die ihre Kenntnisse systematisch ausbauen möchten.
Im ersten Band Bushcraft 101 gliedert Canterbury sein Wissen in zwei große Themenbereiche: „Vorbereitung“ und „In der Wildnis“.
Im Teil 1 führt der Autor in die Grundlagen der Ausrüstung ein. Hier werden das richtige Marschgepäck, geeignete Werkzeuge, Seile, Tauwerk, Gurte und Knoten behandelt. Auch Behälter, Kochutensilien, Schutzausrüstung und das Thema Feuermachen finden ihren Platz. Canterbury vermittelt vor allem theoretisches Wissen, das dem Leser einen Überblick über essenzielle Hilfsmittel für das Leben in der Natur gibt.
Der zweite Teil widmet sich den praktischen Aspekten eines Aufenthalts in freier Natur. Dazu zählen das Einrichten eines Lagerplatzes, das Navigieren im Gelände sowie ein Überblick über Bäume als ganzjährige Rohstofflieferanten. Abgerundet wird dieser Teil durch ein Kapitel zum Fallenbau und zur Verarbeitung von Wild.
Inhaltlich liefert das Buch einen breiten Überblick über zentrale Survival-Fertigkeiten, bleibt jedoch oft auf der Ebene von theoretischem Grundwissen. Echte Praxistipps, die unmittelbar anwendbar wären, finden sich eher selten. Fachlich ist vieles solide erklärt, allerdings wirken die Beschreibungen teilweise oberflächlich. Die deutsche Übersetzung weist zudem einige Schwächen auf: So erhält beispielsweise ein „2.0 mm Draht“ eine Dicke von „20 mm“ oder es ist von einem „1,5 cm dickem Bilderdraht“ die Rede. Auch inhaltliche Fehler schleichen sich ein, etwa bei der Beschreibung des Prusikknotens im Zusammenhang mit einer Flussüberquerung. Hier entsteht der falsche Eindruck, der Knoten lasse sich unter Last verschieben – was in der Praxis nicht funktioniert, da der Prusik ein Klemmknoten ist und nur entlastet bewegt werden kann.
Problematisch ist zudem das Kapitel zum Fallenstellen. In Bezug auf die gesetzliche Lage in Deutschland wird das Thema zu ausführlich behandelt, zugleich jedoch nicht detailliert genug, um einen echten praktischen Nutzen zu bieten. Statt einer Vielzahl an Möglichkeiten wären einige wenige, dafür realistisch und fachlich fundiert dargestellte Methoden hilfreicher gewesen.
„Bushcraft 101“ bietet einen guten ersten Überblick über Fähigkeiten, die für das Überleben in freier Wildbahn wichtig sind. Es eignet sich besonders für Einsteiger, die sich mit dem Thema Bushcraft vertraut machen wollen. Für die praktische Umsetzung reicht das vermittelte Wissen jedoch nicht aus – hier bleibt das Buch zu sehr an der Oberfläche. Wer wirklich in und mit der Natur leben möchte, sollte das Gelesene kritisch hinterfragen und zusätzlich andere, praxisorientiertere Quellen hinzuziehen. Die Hoffnung bleibt, dass in den folgenden Bänden der Bushcraft-Serie die vorgestellten Skills vertieft und detaillierter beschrieben werden.
Lies auch unsere Advanced Bushcraft Dave Canterbury Rezension oder unseren Artikel Bushcraft und Survival – Naturerlebnis oder Überlebensstrategie?
Bushcraft – das Leben und Überleben in und mit der Natur – erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Immer mehr Menschen suchen nach dem Wissen, wie man sich abseits moderner Infrastruktur zurechtfindet, Feuer entfacht, Nahrung beschafft und im Notfall Erste Hilfe leistet. Einer der bekanntesten Autoren und Ausbilder auf diesem Gebiet ist der US-Amerikaner Dave Canterbury, dessen Werke mittlerweile auch in deutscher Sprache erhältlich sind.
Wer in den Alpen wandert, verlässt sich oft auf farbliche Markierungen, um die Schwierigkeit eines Weges einzuschätzen. Doch was auf den ersten Blick einheitlich wirkt, kann in Wahrheit tückisch sein – denn die Einstufungssysteme der Wanderwege sind regional unterschiedlich. Das kann fatale Folgen haben, wenn vermeintlich leichte Routen sich als anspruchsvolle Bergtouren entpuppen.
Wenn der Hund plötzlich verschwunden ist, zählt jede Sekunde. Tracker wie der Smart Tracker DOG 6 von Tractive helfen, Vierbeiner schnell wiederzufinden – unabhängig davon, wo sie sich gerade herumtreiben. Doch das Gerät kann längst mehr als nur orten: Es kombiniert GPS-Funktionen mit Gesundheits- und Sicherheitsfeatures. Wir von Outdoor-X haben den Smart Tracker DOG 6 über mehrere Wochen mit einem aktiven Familienhund getestet – sowohl im Stadtumfeld als auch auf dem Land. Was der Tracker im Alltag wirklich leistet, wo seine Stärken liegen und welche Schwächen uns aufgefallen sind, lesen Sie in unserem ausführlichen Testbericht.
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Schon beim Auspacken machte der DOG 6 einen robusten Eindruck. Mit rund 39 Gramm Gewicht und Maßen von 71 × 29 × 17 mm trägt das Gerät am Halsband kaum auf und ist auch für mittelgroße bis kleinere Hunde angenehm zu tragen. Die Befestigung erfolgt per flexibler Gummiklammer – im Test ließ sich der Tracker problemlos an Geschirr oder Halsband anbringen, ganz ohne Spezialzubehör. Auch bei Regen, Matsch und ausgelassenem Spiel hielt das Gerät sicher. Der Tracker ist stoßfest und wasserdicht nach IP68 – das erste unfreiwillige Bad im Bach überstand er schadlos.
Die Ersteinrichtung über die Tractive-App war in weniger als fünf Minuten erledigt. Nach dem Aufladen per USB-C verband sich der Tracker zügig via Bluetooth 5.0 mit dem Smartphone. Das Abo ließ sich direkt in der App abschließen. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, deutschsprachig und intuitiv – so sollte moderne Tiertechnologie aussehen.
Im täglichen Einsatz zeigte der Smart Tracker, dass er seine Hauptaufgabe – die Ortung – souverän erfüllt. Standardmäßig sendet der Tracker im Energiesparmodus Standortdaten in längeren Intervallen, was für die meisten Alltagssituationen völlig ausreicht. Wird es ernst – etwa bei einem entlaufenen Hund – lässt sich per App das LIVE-Tracking aktivieren. Dann aktualisiert sich der Standort alle 2 bis 3 Sekunden und wird auf der Karte in Echtzeit dargestellt. In unserem Test funktionierte das Live-Tracking auf Spaziergängen durch Stadt, Wald und Felder präzise und zuverlässig. Auch bei schnelleren Bewegungen (Autofahren mit Hund) blieb die Route korrekt nachvollziehbar.
Besonders gut gelöst: Die App nutzt die gerätetypischen Standardkarten (z.B. Apple Map) oder OpenStreetMap, alternativ steht auch eine Satellitenansicht zur Verfügung. In der Praxis fanden wir uns damit schnell zurecht – selbst in unübersichtlichen Geländeabschnitten. Ein Highlight im Alltag ist der virtuelle Zaun: In der App lässt sich ein bestimmter Bereich (z.B. der eigene Garten) als Sicherheitszone definieren. Verlässt der Hund diesen Bereich, wird man sofort per Push-Benachrichtigung gewarnt. Im Test funktionierte das zuverlässig – mit minimaler Verzögerung, aber stets verlässlich.
Wichtig zu wissen: Für sämtliche Funktionen ist eine aktive Mobilfunkverbindung erforderlich. Diese wird über die integrierte SIM-Karte in Verbindung mit einem Abonnement bereitgestellt. Bei einer Laufzeit von einem Jahr kostet der Basic-Tarif 7,00 € pro Monat, der Premium-Tarif 8,00 € pro Monat.
In unserem Test war die Netzabdeckung durchgehend stabil. In sehr abgelegenen Regionen – etwa tief im Wald oder im Gebirge – zeigte sich jedoch, dass bei fehlendem Empfang keine Echtzeit-Ortung mehr möglich ist. In solchen Fällen wird lediglich die zuletzt bekannte Position angezeigt.
Dies stellt keinen spezifischen Nachteil des Trackers dar, sondern ist eine generelle Einschränkung aller Geräte, die auf Mobilfunk angewiesen sind. Der Vollständigkeit halber sollte dieser Umstand jedoch erwähnt werden.

Über die Ortung hinaus bietet der Smart Tracker DOG 6 umfassende Gesundheits- und Verhaltensanalysen. Die App erfasst und wertet die tägliche Bewegung des Hundes aus und liefert individuelle Aktivitätsberichte im Vergleich zu ähnlichen Hunden. Auch das Schlafverhalten wird detailliert analysiert – inklusive Schlafdauer, Regelmäßigkeit und eventuellen Unruhephasen über einen längeren Zeitraum hinweg. In unserem Test passten diese Daten gut zu den bekannten Ruhezeiten unseres Hundes.
Ein besonderes Highlight ist die Messung von Vitalzeichen: Der Tracker erfasst kontinuierlich die Atem- und Herzfrequenz des Hundes und erkennt so potenzielle gesundheitliche Auffälligkeiten frühzeitig. Diese Daten ermöglichen eine noch präzisere Einschätzung des allgemeinen Wohlbefindens – etwa durch das Erkennen von Stress oder Krankheitssymptomen, die äußerlich noch nicht sichtbar sind. In Kombination mit den Bewegungs- und Schlafdaten ergibt sich ein ganzheitliches Bild der Hunde-Gesundheit.
Ein weiteres interessantes Feature ist das Bellverhalten-Tracking. Der Tracker erkennt, wann und wie oft der Hund bellt oder jault. In unserem Test zeichnete er zuverlässig längere Bellphasen auf – beispielsweise bei einem Lieferdienst an der Tür oder beim Alleinbleiben. Die Funktion ist besonders für Halter interessant, die überprüfen möchten, ob ihr Hund bei Abwesenheit exzessiv bellt.
Darauf aufbauend bietet die App zusätzlich die Funktion „Trennungsangst beobachten“. Dabei analysiert Tractive automatisch, ob der Hund auffälliges Verhalten zeigt, wenn er allein ist – etwa übermäßiges Bellen, Unruhe und kurze Schlafphasen. Wird ein solches Muster erkannt, gibt die App einen Hinweis auf mögliche Trennungsangst. Das geschieht datenbasiert durch die Kombination mehrerer Parameter: zum Beispiel viele Bellphasen unmittelbar nach Verlassen des Hauses, verkürzter Tiefschlaf und erhöhte Aktivität zu Zeiten, in denen der Hund eigentlich ruhen sollte. Im Test bekamen wir zwar keine Warnung (unser Hund blieb ruhig), aber die Funktion lässt sich jederzeit in der App einsehen. Dort findet man auch Empfehlungen, wie man im Verdachtsfall reagieren kann – etwa durch das Beobachten mit Kamera oder das Einholen von Verhaltensexpertise.
Die Funktion ersetzt keine Diagnose vom Tierarzt oder Verhaltenstherapeuten, bietet aber eine erste datenbasierte Einschätzung, ob das Alleinbleiben dem Hund möglicherweise Stress bereitet. Gerade für berufstätige Halter ist das ein echter Mehrwert – denn viele Probleme im Verhalten zeigen sich nur in Abwesenheit.
Ein besonders hilfreiches Feature ist die Gefahrenwarnung: In der App können Nutzer Vorfälle wie Giftköder, Glasscherben, Lebensmittelabfälle etc. melden und sehen entsprechende Hinweise in ihrer Umgebung. Wird ein Vorfall gemeldet, werden andere Hundebesitzer in der Nähe sofort per Benachrichtigung gewarnt – ein echtes Sicherheitsplus für den Alltag.
Im Alltag zeigte sich der Akku erfreulich ausdauernd. Tractive gibt eine Laufzeit von bis zu 10 Tagen an – realistisch sind im normalen Modus (ohne Dauer-Live-Tracking) etwa 6 bis 8 Tage, was unser Test bestätigte. Bei häufiger Nutzung des Live-Modus oder schlechtem Empfang sinkt die Laufzeit auf etwa 2 bis 3 Tage. Ein nettes Extra ist die Einrichtung sogenannter Energiesparzonen: Erkennt der Tracker ein bekanntes WLAN (z.B. zuhause), reduziert er den Energieverbrauch automatisch. Das spart Akku und sorgt dafür, dass der Tracker nicht unnötig Standortdaten übermittelt, wenn der Hund im Garten döst.
Geladen wird per USB-C, das passende Kabel ist im Lieferumfang enthalten. Der Ladevorgang dauert etwa zwei Stunden – ein kurzer Stromstopp während der Mittagspause genügt meist für einen weiteren Tag Betrieb.
Im Test von Outdoor-X konnte der Smart Tracker DOG 6 von Tractive durchweg überzeugen. Die Kombination aus zuverlässiger Ortung, intuitiver App, aussagekräftigen Gesundheitsdaten und praktischen Zusatzfunktionen wie LED-Licht und Tonalarm macht ihn zu einem rundum gelungenen Begleiter im Alltag. Die einfache Befestigung, die durchdachte Energieverwaltung und das faire Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen ebenfalls für das Gerät.
Eine Einschränkung bleibt jedoch: Für die Echtzeit-Ortung ist eine Mobilfunkverbindung erforderlich – wie bei jedem mobilen Gerät. In sehr abgelegenen Regionen, etwa im dichten Wald oder im Gebirge, kann es daher vorkommen, dass lediglich die zuletzt bekannte Position angezeigt wird. Diese Begrenzung ist weniger dem Tracker selbst anzulasten als vielmehr der Netzabdeckung – ein kleiner Seitenhieb an die Mobilfunkanbieter sei an dieser Stelle erlaubt.
Im normalen Alltag – ob in der Stadt oder auf dem Land – war die Verbindung in unserem Test hingegen durchweg stabil und zuverlässig.