Wer sich mit Überlebenstechniken und dem Leben in der Natur beschäftigt, stößt früher oder später auch auf das Thema Prepping oder Krisenvorsorge. Während es beim Survival darum geht, in einer Extremsituation mit minimalen Mitteln durchzukommen, und beim Bushcrafting das Leben im Einklang mit der Natur im Vordergrund steht, zielt Prepping auf eine andere Ebene ab: die vorausschauende Vorsorge für Krisenfälle. Prepping Krisenvorsorge bedeutet mehr als Konservendosen im Keller. Es geht um durchdachte Vorbereitung auf Krisenfälle, bei denen manchmal sogar eine Flucht ins Freie notwendig wird.
Was ist Prepping?
Der Begriff „Prepping“ leitet sich vom englischen Verb to be prepared – also „vorbereitet sein“ – ab. Ursprünglich wurde er in den USA von sogenannten „Preppers“ geprägt, die sich intensiv auf Notfälle, Katastrophen oder Versorgungsengpässe vorbereiteten. Mittlerweile hat sich der Ausdruck auch im deutschsprachigen Raum etabliert und beschreibt keine Randerscheinung mehr, sondern eine ernstzunehmende Form der Krisenvorsorge, die längst von Behörden empfohlen wird.
Prepping ist in der öffentlichen Wahrnehmung oft mit dem Bild von Menschen verbunden, die Konservendosen stapeln und sich auf apokalyptische Szenarien vorbereiten. Tatsächlich ist es jedoch ein ganz praktischer Ansatz, den auch offizielle Stellen unterstützen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät jedem Haushalt, Lebensmittel und Trinkwasser für mindestens zehn Tage vorzuhalten, ergänzt durch Lichtquellen, ein batteriebetriebenes Radio, Hygieneartikel, Medikamente und wichtige Dokumente. Das ist die Basis der Notfallvorsorge – doch damit allein ist es nicht getan.
Denn Krisen können auch dazu führen, dass man das eigene Zuhause verlassen muss. Hochwasser, Waldbrände, längerfristige Stromausfälle oder behördliche Evakuierungen machen deutlich, dass eine Flucht nach draußen jederzeit Realität werden kann. In solchen Momenten zeigt sich der Wert von guter Vorbereitung: Wer im Vorfeld Fluchtwege, Treffpunkte und Alternativen plant, ist handlungsfähig und gerät nicht in hektischen Aktionismus.
Prepping im Outdoor-Kontext
Gerade im Outdoor-Kontext wird Prepping und Krisenvorsorge zu einer sinnvollen Ergänzung. Wer über Kenntnisse in Orientierung, Feuer machen, Wasseraufbereitung und Bau einfacher Unterkünfte verfügt, ist im Ernstfall klar im Vorteil. Szenarien wie ein Stromausfall im Winter, bei dem die Heizung tagelang ausfällt, oder eine plötzliche Überschwemmung nach Starkregen verdeutlichen, wie wichtig es ist, flexibel reagieren zu können. Wer rechtzeitig aufbricht, kann den Gefahren entkommen, bevor Straßen gesperrt oder Wege unpassierbar werden. Auch Wald- und Vegetationsbrände zeigen, dass Flucht nicht nur ein theoretisches Konstrukt ist, sondern eine lebensrettende Entscheidung.
Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie schaffe ich es, für mehrere Tage draußen unabhängig zu überleben, bis sichere Strukturen oder Hilfe verfügbar sind? Genau an diesem Punkt schlägt Prepping die Brücke zum Outdoor-Bereich. Es geht nicht darum, in Panik zu verfallen, sondern ruhig und bedacht Vorsorge zu treffen, die es ermöglicht, auch im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben.

Ein zentrales Element ist in diesem Zusammenhang der sogenannte Fluchtrucksack, auch Bug-Out-Bag genannt. Er stellt die mobile Grundausstattung dar, mit der man kurzfristig aufbrechen und mehrere Tage draußen zurechtkommen kann. Auf die genaue Zusammenstellung und eine detaillierte Packliste werden wir in einem unserer nächsten Berichte eingehen. Dort zeigen wir, welche Ausrüstung sich bewährt hat, worauf man achten sollte und wie man Gewicht und Funktionalität sinnvoll in Balance bringt.
Fazit
Prepping ist damit keineswegs eine übertriebene Eskalationsstufe, sondern eine vernünftige und verantwortungsbewusste Maßnahme, die jeder für sich individuell anpassen kann. In Verbindung mit Outdoor-Fähigkeiten wie Bushcraft und Survival entsteht ein Konzept, das sowohl Sicherheit als auch Freiheit bedeutet: vorbereitet sein, wenn es darauf ankommt – ob in den eigenen vier Wänden oder draußen in der Natur.